Wir alle kennen die lustigen Comics, in denen zwei Parteien sich streiten, weil eine unbekannte Dritte gestichelt hat. Ungefähr so musst du dir unsere ersten Wochen mit Finja vorstellen.
Eine Sache, die Adam besonders an mir liebt, ist die Leichtigkeit, mit der ich Dinge überall liegen lasse oder auch nicht beende. Ich drehe den Flaschendeckel nie zu, ich deponiere meine Wolle überall und teile meine Socken immer so auf, dass die eine dort und die Andere woanders liegt. Man kann mich nur liebhaben.
Wir hatten schon viele (Streit)gespräche dazu und während ich Besserung gelobte, wollte er nachsichtiger werden und so arbeitete ich Stück für Stück an einer besseren Version von mir.
Als Finja einzog, waren wir ziemlich gestresst. Der Hund forderte unser volle Aufmerksamkeit, unsere Jobs nahmen viel Raum ein und so manch eine unliebsame Haushaltsarbeit blieb liegen. Jeder Charakter geht anders mit Stress um und ich schien dem Chaos zu verfallen und alte Verhaltensmuster zu reaktivieren. Überall lagen plötzlich wieder Socken rum und Adam konfrontierte mich mit jeder Einzelnen. Obwohl ich mir zu 100% sicher war, nicht dafür verantwortlich zu sein, zeigten die letzten Jahre, dass ich es doch immer wieder war. Keine meiner Beteuerungen, sie weggeräumt zu haben, lies er durchgehen und so keiften wir uns immer mal wieder an. Er fühlte sich nicht ernst genommen und ich mich zu Unrecht angegriffen.
Eines Tages war ich alleine mit Finja zuhause und räumte ein wenig auf. Ich WUSSTE, dass ich gerade ein Sockenpaar in den Wäschekorb gelegt hatte und DENNOCH fand ich eine Socke auf der Wohnzimmercouch wieder. Seltsam, wo doch kein Hund in der Nähe war? Aber ich wusste, es konnte nur Finja sein.
Das war der Moment, ab dem ich die Sache im Auge behielt, und ich wurde dafür belohnt: Fienchen hatte sich das Hobby gesucht, Socken aus dem Wäschekorb zu nehmen und in der Wohnung zu verteilen. Da sie zu diesem Zeitpunkt nicht aktiv an ihnen nagte, konnten wir den Zusammenhang zwischen ihr und den einsamen Socken nicht feststellen. Aufgrund meiner kriminellen Vergangenheit fiel Adams Verdacht zuerst auf mich und erst nach der Überführung der wahren Täterin, konnten wir die Sache mit Humor nehmen 🙂

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