Das WC ist im Erdgeschoss – Stubenreinheit

Wenn man sich eine Hitlist mit den meist gegoogelten Suchanfragen bzgl. eines Welpen ansehen würde, würde wahrscheinlich die Frage „Wann ist mein Welpe stubenrein?!“ ganz weit oben stehen.

Verständlicher Weise ist die Stubenreinheit eines der großen Themen im Welpenalter und es füllt wahrscheinlich unzählige Blogartikel, Bücher, Ratgeber und vieles mehr. Während wir an viele Baustellen mit großer Ernsthaftigkeit rangehen und hier und da uns selbst zu viel Druck machen, sehen wir das Erlernen der Stubenreinheit als entspanntes Randthema. Eine Gelassenheit, die uns offenbar allen Dreien gut tut.

Früher hat man das so gemacht!

Im Gegensatz zu vielen anderen erwachsenen Menschen habe ich nicht vergessen, wie schwer die Welt für ein Kind sein kann. Man versteht den Sinn vieler Dinge nicht, ist schnell überfordert und muss sooo unendlich viel Neues entdecken und lernen. Das Gleiche gilt auch für unsere Welpen. Sie wissen nicht, dass der Mensch Kot innerhalb der Wohnung nicht möchte.

Eine Bestrafung kann meist nur zeitversetzt erfolgen und verfehlt somit ihren Effekt. Der Welpe wird nur mitnehmen, dass der Mensch willkürlich zu ihm kam, das Gesicht grob packte und es in – auch für Hunde nicht angenehmen – Kot drückte. Weder hat er was gelernt, noch hat das die Bindung gestärkt und vielleicht sogar Vertrauen gebrochen. Wahrscheinlich führte diese Art der Erziehung niemals zum Ziel, nur zufälliger Weise wurden die Tiere ebenso sauber, wie alle anderen auch. Der Mensch fühlte sich im Recht, obwohl er es nicht wahr.

Ich erinnere mich heute noch, wie ich meinen Hund (Dasty) mit 12 Jahren bekam und mir die meisten Erwachsenen sagten, ich solle seine Schnauze mit Kot vollschmieren. Ebenso erinnere ich mich daran, dass ich als Kind (!) komplett entsetzt war und niemals mit meinem geliebten Freund so umgegangen wäre. Es erschien mir einfach nicht logisch, da man das bei Menschenkindern auch nicht macht. Das sorgte zwar für Diskussionen, aber ich war eher das diskussionsfreudige Kind und setzte meine sanfte Methode durch.

Zeiten ändern sich

Fakt ist: Alle Babys müssen erst lernen, dass sie ihr Geschäft nicht überall absetzen können und Fakt ist ebenfalls, dass Welpen erst die Kontrolle über ihre Blase trainieren müssen. Sie können schlichtweg noch nicht allzu lang ihren Urin halten.

Während man früher grausame Methoden verwendete nutzt man heute die sog. positive Verstärkung. Belohnung statt Bestrafung ist ein Zeitgeist, dem ich gerne folge.

Obwohl wir eigentlich nicht viel im Bezug auf die Stubenreinheit beachtet haben, haben wir selbstverständlich überschwänglich jedes „korrekt gesetzte Häufchen“ gelobt, bis sich die Balken bogen. Kennst du den Moment, wenn dein Hund dich ansieht, als hättest du nicht alle Knochen im Napf? Ja, oft kamen wir uns ein wenig blöd vor, aber der Erfolg gab Recht. Nach 3 Wochen schläft Finja nahezu durch und wir müssen erst gegen 6:30 Uhr mit ihr vor die Türe. Auch meldet sie sich tagsüber, wenn sie Wasserlassen muss.

Mit etwas Intuition und aufmerksamen Auge, kann man durchaus schnell Erfolge erzielen und beidseitigen Frust vermeiden. Beispielsweise müssen Welpen in der Regel vor die Türe, wenn

  • sie gerade geschlafen haben
  • sie gerade gespielt haben
  • sie vor kurzem gefressen haben

Gehst du dann mit ihnen vor die Türe ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass nichts in deinen Wohnräumen landet. Viele Welpenbesitzer nutzen in der Nacht Boxen, in die der Welpe für gewöhnlich ungern sein Geschäft erledigt. Bei den Meisten funktioniert diese Technik relativ gut. Wir haben jedoch darauf verzichtet, da wir relativ schnell wach werden und dann kurz vor die Tür gegangen sind.

Was noch nicht gut klappt, ist das vollständige Entleeren beim Gassygang. Es kommt nicht selten vor, dass man mit ihr vor die Türe geht, sie pinkelt, wieder rein möchte und ihr oben einfällt „ach, da war noch was! ALARM!„. Auch meldet sie sich nicht so zuverlässig beim Kot, wie bei der Blase. Warum auch immer.

Obwohl immer mal wieder ein Häufchen daneben geht, sehen wir es ihr nach. Zwar wohnen wir in einer ruhigen Ecke Düsseldorfs, jedoch gibt es bei jedem Spaziergang viel Ablenkung. Mal haben die Schüler ihre Pause und schreien laut, ein anderes Mal kommt ein Müllwagen vorbei. Früher oder später wird sie es noch lernen und bis dahin denken wir uns: „Na immerhin muss jetzt keiner mehr vor die Türe“ 🙂

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ich bin Finja!

Geboren als Atlantis vom schwarzen Schwan, erlebe ich als Silken Windsprite-Weibchen gemeinsam mit meinen Menschen spannende Abenteuer. Folgt meinen Pfotenabdrücken auf meinen Social-Media-Kanälen und erlebt mit mir die schönsten Momente.

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