„Google? Darf mein Hund Bananen fressen?“
„Alexa? Darf mein Hund Äpfel fressen?“
„Siri? Darf mein Hund Schokolade fressen?“
Alle Tierbesitzer stellen sich immer wieder diese eine Frage:
Darf mein Hund DAS fressen?
Wir fragen es uns beim Gassygehen, wenn der kleine Rüpel eine Beere geschluckt hat, wir fragen es uns, wenn wir kochen und den schwabbeligen Augen nachgeben wollen. Google, ChatGBT und alle anderen Dienste werden sicherlich täglich millionenfach gefragt, ob das geliebte Haustier einen Hühnerknochen als Snack haben darf oder an einer Nuss sterben wird. Könnte eine KI genervt sein, wäre sie sicherlich schon längst an diesem Punkt angekommen.
In irgendeinem Meme las ich mal den Satz:
„Das Leben mit Hund besteht vor allem daraus, sich gegenseitig hinterherzulaufen und sich zu fragen, was der Andere da wohl gerade isst.„
… und es steckt soviel Weisheit drin. Während sich die älteren Generationen kaum Gedanken machten und die Tiere einfach alle Essensreste serviert bekamen, hat sich das Bewusstsein im Laufe der Zeit deutlich geändert. Und das zu Recht.
Was darf ein Hund bedenkenlos vom Küchentresen naschen?
Bitte beachte, dass es sich hierbei zwar um Lebensmittel handelt, die im Normalfall bedenkenlos gegeben werden können, aber auch Hunde Unverträglichkeiten oder Allergien haben können. Beobachte daher deinen Hund, wenn du ihm eine neue Leckerei gibst. Dein Hund verträgt säuerliche Äpfel nicht und bekommt Magenkrämpfe? Dann lass es einfach und ersetze den Snack durch etwas anderes.
- Möhren
- Äpfel
- Kürbis
- Zucchini
- Bananen
- Aprikosen (Kernlos)
- Himbeeren, Blaubeeren, Brombeeren
- Erdbeeren
Hat dein Hund Unverträglichkeiten oder Allergien, eignen sich vor allem Pastinaken oder Süßkartoffeln als gesunde Ergänzung.
Finja gehört zu den Hunden, die vor keinem Geschmack zurückschrecken. Während ihre Schwester eine wahre Diva ist und viele Nahrungsmittel verschmäht, ist Finja deutlich experimentierfreudiger. Kräuter wie z.B. Petersilie, alle erlaubten (trocken) Obstsorten, aber auch Zitrone und Limette sind einen Versuch wert und sie möchte sogar einen Nachschlag. Gerade bei Obst ist jedoch darauf zu achten, dass es viel Zucker enthält und nur in Maßen gegeben werden soll. Zum einen auf Grund der Kalorien und zum anderen auf Grund von Karies.

Was darf mein Hund nicht fressen?
Die Liste der Dinge, die Hunde nicht fressen dürfen ist länger, als man zuerst glauben würde. Meine Übersicht ist daher nur ein kleiner Einblick und es muss unbedingt vor Gabe geprüft werden, ob die jeweilige Spezialität gegeben werden darf oder eben nicht.
Giftig für Hunde sind:
- Rosinen / Trauben
- Avocados
- Bestimmte Knochen
(beispielsweise gekochte Hühnerknochen) - Verschiedene Nüsse z.B. Walnüsse
- Rohes Schweinefleisch
- Schokolade
- Nachtschattengewächse wie z.B. Auberginen, Tomaten
- Zwiebeln, Knoblauch und andere Lauchgewächse
Natürlich wird nicht jeder Hund gleich tot umfallen, wenn er ein Stück Schokolade ist. Schokolade ist nicht gleich Schokolade und Hund ist nicht gleich Hund. Hierbei macht vor allem die Menge das Gift und eine Weiße Schokolade hat einen so geringen Kakaoanteil, dass man selten direkt zum Tierarzt muss. Ebenso wirkt ein Stück Schogette auf eine Dogge anders, als auf einen Chihuahua. Riskieren solltest du es dennoch nicht und bei Verzehr dein Tier genausten im Auge behalten.
Die Tierklinik Kaufungen hat einen Rechner gebaut, der dir als Leitplanke dienen soll, wie schnell und ob du mit deinem Tier einen Tierarzt aufsuchen musst. Schau gerne vorbei und speichere ihn dir ab: Schokoladenrechner der Tierklinik Kaufungen
Übrigens: Das der Teufel bekanntlich ein Eichhörnchen ist, ist allgemein bekannt. Das aber Porree zu den Lauchgewächsen gehört, kann schon einmal vergessen werden. Bedenke, dass man oft nur die Oberbegriffe einer Gattung aufgeführt wird, die Warnung aber natürlich auch für die Untersorten als solches gelten kann bzw. gilt.
Wie kann man Vergiftungen vorbeugen?
Natürlich gibt es hierauf mehr als nur eine Antwort und ich möchte mich auf die Schritte begrenzen, die wir für uns am sinnvollsten erachten.
- Erziehung
Wie bei allen anderen Themen auch, ist auch beim Thema „Nahrungsaufnahme“ die Erziehung das A und O. Finja hat gelernt, was „Nein“ bedeutet und geht nicht an Essen ran, was mit diesem Fluch belegt wurde. Ebenso weiß sie, dass runtergefallene Möhren oder Zwiebeln nicht gefressen werden dürfen. - Gift-Köder-Training
Was zuhause mit „Erziehung“ allein funktioniert, funktioniert draußen nicht ausreichend genug. Zwar frisst sie sich nicht durch den kompletten Acker, aber hier und da landet zu Verlockendes dann doch im Schnabel. Die sicherste Methode hierfür ist das sog. „Gift-Köder-Training“, bei dem man unter fachmännischer Begleitung dem Hund beibringt, jede noch so leckere Sache liegen zu lassen. Das Training steht auf jeden Fall auf unserer To-Do-Liste und wird angegangen, wenn es etwas wärmer ist. - Wissen
Wer WEIß, was giftig ist, wird es seinem Hund nicht geben. Finja ist nicht unser erster Hund, von daher wissen wir im Großen und Ganzen, was gefährlich ist und was nicht. Natürlich wird immer mal wieder Dr. Google hinzugezogen, aber Vorsicht ist bekanntlich besser als Nachsicht. - Mitmenschen erziehen
Es klingt banal und doch ist wahrscheinlich das die größte Herausforderung. Mitmenschen sind oft ein Problem, da sie es „nur gut meinen“ und schnell einen Hühnerknochen unter den Tisch werfen oder ein Stück vom Rosinenmürbchen abreißen. Meinem Opa konnte man noch so oft sagen, dass der Hund xy nicht fressen darf, er fand immer einen Weg, es dem Hund zu geben. Häufig wurde einfach auf den Schoß „gekleckert“ und von dort aus auf den Boden gefegt. Da hier alles Bitten nicht half, haben wir bei Besuchen den Hund zuhause gelassen.
Zu spät! Ich glaube, mein Hund ist vergiftet!
Wenn du den Verdacht hast, dass dein Hund vergiftet ist, bewahre vor allem Ruhe. Niemandem ist geholfen, wenn du panisch wirst und kopflos agierst. Wichtig ist jedoch schnell zu handeln um dadurch schlimme Folgen zu vermeiden.
Typische Vergiftungserscheinungen sind beispielsweise:
- Übelkeit / Erbrechen
- Durchfall
- Neurologische Probleme
- Speicheln
- Zittern und Krämpfe
- Atemnot
Dein Tier hat keines dieser Symptome, du bist dennoch unsicher? Zögere nicht und fahre zum Arzt! Gerade an Wochenenden und Feiertagen kann es durchaus ratsam sein, das Erscheinen in der Klinik oder in der Praxis anzukündigen um Wartezeiten zu vermeiden. Als ich mit meiner Jack Russell Hündin abends in die Notaufnahme musste (Vestibular-Syndrom), kam zeitgleich ein Husky an, der einen ganzen Geschenkkorb mit Schokolade gefressen hatte. Der Hund war so schnell im Behandlungszimmer verschwunden, wie ich es noch nie zuvor erlebt hatte. In seinem Fall gab es eine Spritze, die zum Erbrechen führte und ich kann nur sagen… sie zeigt rasant ihre Wirkung.
Bitte sieh davon ab, selbst die Behandlung vorzunehmen. Im Internet kann man viele Tipps und Tricks lesen, die im Zweifel in deinem Fall nicht gelten müssen. Vergiftungen sind keine experimentelle Spielwiese und sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden.
Zum Abschluss noch ein kleiner Tipp am Rande. Bevor du die nächsten 10 Jahre damit verbringst zu googeln:
„Welches Obst darf mein Hund essen?“
„Welches Gemüse darf mein Hund essen?„
Häng dir eine kleine Liste als Übersicht in die Innenseite deines Küchenschrankes auf. Zwar glaube ich immer wieder, dass ich mir das sicherlich merken kann, aber ich kann es ja doch nicht 😀
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