Müll, überall Müll!

Das der Mensch seine Umwelt mit Füßen tritt und ihm allzu oft die Konsequenzen seines Handelns egal sind, ist wenig überraschend. Was mich jedoch überrascht hat, ist das Ausmaß an Müll in meiner unmittelbaren Umgebung.

Wer das Glück hat, einen Welpen beim Großwerden begleiten zu können weiß, dass sie absolut alles fressen und furchtlos in jede Kleinigkeit beißen, die ihre Zähne kreuzt. Welpen erkunden und „begreifen“ ihre Umgebung mit der Schnauze, probieren Alles, knabbern rum und lassen sich ihr Umfeld schmecken – die kleinen Gourmets. Es ist daher nur naheliegend, dass sie dieses Verhalten nicht nur an der heimischen Couch ausleben, sondern auch die Pflanzen, Steine und auch den Müll vor der Haustüre genießen.

Wir leben in Düsseldorf mit ca. 630.000 Nachbarn.

Mit dieser Größe ist die Landeshauptstadt von Nordrhein Westfalen alles andere als ein Dorf und bringt natürlich die Probleme mit sich, die eine Horde von Menschen immer mit sich bringt. Achtlos weggeworfene Kippen, Glasscherben, Dönerreste und vieles mehr, können einem den Gassygang „versüßen“ und dem Welpen als Wegzehrung dienen. Adam und ich wohnen allerdings an der Uniklinik, einem eher ruhigerem und luftigerem Stadtteil, der mit viel Grün, Kleingartenanlage und dem Unigelände nicht an eine Großstadt erinnert.

Die letzten zwei Jahrzehnte hatte ich ausnahmslos alte Tiere, die schon längst dem Welpenalter entwachsen waren. Bevor Finja bei uns einzog, fiel mir zwar der Müll auf, der zwischen Mohn und Moos dekorativ deponiert wurde, jedoch war ich mir nicht über dessen Ausmaß bewusst. Das änderte sich binnen weniger Stunden, als Finja die ersten Schritte in ihrer neuen Heimat machte und die ersten Leckerbissen fand.

Schnell wurde der Gassygang zum absolutem Spießrutenlauf und nicht nur ein Zigarettenstummel landete in der Hundeschnauze. Wochenlang informierten wir uns gegenseitig, wo was liegt, warfen den Müll proaktiv weg und quälten uns durch die ewige Frage „was hat sie grad gefressen?!„. Die Bauarbeiten an zwei nahegelegenen Häusern verschärften das Problem mit ihrem Bauschutt und den weggeworfenen Zigaretten. Wie durch ein Wunder überlebten Finja und unsere Nerven die Phase und mittlerweile lässt sie den Müll liegen.

Damit könnte der Beitrag zu Ende sein, aber ich möchte die Plattform nutzen und unsere zwei Gedanken mit auf den Weg geben.

Zum einen… wir alle hinterlassen einen Fußabdruck, Hundebesitzer umso mehr. Es ist beängstigend zu sehen, wie wenig ich mein direktes Umfeld vor dem respektlosen Verhalten der Menschen schützen kann und wie verkommen alles aussieht, wenn man einmal genau hinschaut. Es mag sich drastisch anhören, aber jeder Zigarettenstummel ist einer Zuviel.

Die vielen „OMG!“ Momente haben mich daran denken lassen, dass Finja notfalls immer einen Tierarzt, immer zwei liebende Besitzer hat, die dafür sorgen können, dass sie bestmöglich versorgt wird. Eichhörnchen, Igel, Vögel und alle anderen Tiere haben diesen Luxus nicht und müssen alleine mit Scherben und unseren Giften klarkommen.

Schon immer habe ich Nadeln, Drähte oder auch feine Zwirne (besten Dank an die Tannenbaumstände…) aufgehoben, wenn sie eine Gefahr für Tiere darstellten und ich einen Mülleimer in absehbarer Nähe griffbereit hatte. Aber reicht das? Natürlich kann man argumentieren, dass es nicht mein Müll ist, aber es ist meine Spezies, die den Müll wegwirft und Andere, die darunter leiden. Finja ist irgendwann groß genug, leinenführig und wird brav warten, wenn ich stoppe. Ich habe mir daher vorgenommen, meine Spaziergänge sinnvoll zu nutzen und den Müll aufzusammeln, der mir über die Füße fällt. Natürlich ist es utopisch zu glauben, dass ich jeden Stummel aufheben werde, aber mit den Kotbeuteln und einer kleiner Pinzette bewaffnet, werde ich sicherlich etwas bewirken können. Man stelle sich vor, das machen auch nur 5 Menschen in einem Stadtteil.

Außerdem…

Schon bevor uns die Dimension des Müllproblems auf meiner Straße so deutlich vor Augen geführt wurde, hatten wir beschlossen, ein Giftködertraining zu absolvieren. Viele Hundebesitzer kennen die Angst, dass ihr Hund etwas Giftiges verschlucken könnte, und diese Sorge ist leider nicht unbegründet. Daher kann ich nur jedem ans Herz legen, die Zeit und das Geld zu investieren und dieses wichtige Training mit dem Hund durchzuführen. Sobald wir loslegen, werde ich dich natürlich mitnehmen 🙂

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ich bin Finja!

Geboren als Atlantis vom schwarzen Schwan, erlebe ich als Silken Windsprite-Weibchen gemeinsam mit meinen Menschen spannende Abenteuer. Folgt meinen Pfotenabdrücken auf meinen Social-Media-Kanälen und erlebt mit mir die schönsten Momente.

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