Der 02.08.2024 wird uns wohl noch lange im Gedächtnis bleiben. Es war der Tag, an dem aus Zwei Drei wurde und wir unsere kleine Hündin „Finja“ in ihr neues Zuhause holen durften.
Während wir aus dem wunderschönen Rheinland kommen, wohnt Finjas Züchterin am ebenso schönen Zipfelchen Deutschlands. Vorbei an Hamburg (…und dem grausigen Elbtunnel), dauert die Autofahrt insgesamt rund 5 Stunden, weswegen wir bereits am Tag zuvor anreisten und uns ein Hotel gönnten.
Dank der Übernachtung, konnten wir am nächsten Morgen frisch gestärkt und mit vorbereitetem Hundebettchen, Trinken sowie Pipimatte die 15minütige Autofahrt antreten und die letzten Minuten ohne Hund auf uns wirken lassen. Neben der freudigen Aufregung, streute sich ein kurzes „Omg, machen wir das jetzt WIRKLICH?“, „Ist das eine gute Idee?!“ – die übliche Torschusspanik, zu der ich neige 😀

Am Zielort angekommen, wurden alle sachlich-nüchternen Formalitäten geklärt und wir konnten unsere Augen nicht von Finja lassen. So klein, so wild, so ungewohnt. Werden wir es schaffen? Wird sie uns mögen? Jetzt ist es eh zu spät, wir werden jetzt gemeinsam nach Hause fahren.
Die ersten Minuten
Ich setzte mich auf den Rücksitz, um Finja nicht alleine zu lassen. Während die anderen Neubesitzer der Züchterin berichteten, dass die Autofahrt sehr entspannt ablief und die Hunde durchschliefen, waren unsere ersten 30 Minuten alles andere als entspannt. Finja saß auf meinem Schoß und egal, was ich versuchte, sie wollte nicht und fand mich doof. Sie winselte, weinte und ich glaube, sie begriff binnen Sekunden, dass gerade etwas Bedeutendes passiert.
Nach 30 Minuten gab ich es auf, sie mit irgendwelchen Mitteln beruhigen zu können und gab ihr den Freiraum, den sie offensichtlich brauchte. Ich setzte sie in das Kissen neben mich und ignorierte sie komplett. Mit sicherem Abstand, konnte sie mich ausgiebig beobachteten und vielleicht auch ein wenig beurteilen.

Insgesamt dauerte unsere Autofahrt über 7 Stunden. Zielsicher nahm Adam jeden Stau, jeden Unfall und jede Baustelle mit, die er unterwegs kriegen konnte und unsere Nerven lagen ein wenig blank. Mein Rücken quälte mich, mein Kopf zerplatze bereits am Tag zuvor. Doch während die Menschen immer gereizter wurden, entspannte sich das kleine Mädchen immer weiter und baute Vertrauen auf, wo zuvor keines war. Nachdem ich sie auf das Kissen setzte und sie tief durchatmen konnte, näherte sie sich langsam an und irgendwann lies sie sich den Bauch kraulen.

Die Pausen
Kleine Hundemädchen müssen ab und zu Wasserlassen – ein Fakt, der manchmal etwas anstrengend sein kann. Was mit erwachsenen, vertrauten Hunden kein Problem ist, wird mit einem neuen Welpen schnell zum Spießrutenlauf. Jede Kleinigkeit bereitete ihr Unbehagen, die Autobahn war zu laut, die Raststätten zu trubelig und wir nur komische Vögel, die sie an der noch ungewohnten Leine festhielten. Aber so blöd sie uns und die Leine auch fand, waren wir dann doch die beste aller bescheidenen Optionen.
Doch während draußen „Lava“ war, wurde der Innenraum des Autos zu ihrem Safe-Space. Wir machten 3 Pausen, in keiner einzigen pinkelte sie und freute sich stattdessen nach jeder erzwungenen Runde, wieder auf ihrem Kissen liegen zu dürfen. Schnell schlief sie seelenruhig ein, genoss die sichere Umgebung und ich das Bild eines lächelnden Welpen. Wir einigten uns darauf, dass wir sie kein weiteres Mal rausscheuchen und wir jetzt bis Zuhause durchhalten würden. Notfalls müsste die Pipimatte herhalten.

Bis zuhause blieb die Matte trocken und in unserer ruhigeren Straße konnte sie sich endlich lösen. Welch Segen ein kleines Bächlein und ein Minihäufchen sein kann, können wohl nur Tierbesitzer oder auch Eltern nachvollziehen 🙂
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