Welpe ist gleich Baby ist gleich Unfall

Wer einen Welpen zu sich nach Hause holt, räumt im Regelfall die Wohnung so auf, dass sich der Neuankömmling möglichst nicht verletzen kann. Nach bestem Wissen und Gewissen werden Kartons zum Container gebracht, die freizugänglichen Badezimmer-Chemikalien weggeräumt, und – in unserem Fall – Stricksachen wie spitze Nadeln und Wolle aus jeder erdenklichen Wohnungsecke gekramt und an einen Ort verfrachtet. Puh! Grad noch mal geschafft, der Welpe wird die erste Woche überleben! Welch ein Trugschluss dieser Gedanke sein kann, lehrt einem erst der Welpe selbst. Die Eltern von Kleinkindern, die das Laufen für sich entdeckt haben, werden mir sicherlich recht geben: Babys und Kleinkinder sind alle gleich – Sie sind schnell, flink und entdecken die Lücken im System.

Ich übertreibe wohl nicht, wenn ich behaupte, unsere Wohnung war beim Einzug von Finja so aufgeräumt, wie seit langem nicht. Die Ecken waren geputzt, die berüchtigte Krempelecke hinter der Schlafzimmertür beseitigt und meine Wolldekoration wurde an einem Ort gebracht und dort fest verschlossen. Auf dem ersten Blick sah alles gut aus. Aus meinen menschlichen, naiven Augen.

Kaum war Finja angekommen und ausgeschlafen, ging es auf Erkundungstour. Oh Boy! Was habe ich nachgebessert und wie viel Kilometer lege ich am Tag auf meinen 65qm zurück.

Abgesehen von unserem beweglichem Couchtisch, der für den Welpen die reinste Magie zu sein scheint, waren es die Steckdosen, die es ihr angetan haben. Am ersten Tag musste Adam schon Kindersicherungen besorgen, da Finja mit Vorliebe ihre Zunge in die Steckdosen steckte und ich schon ganz paranoid wurde. Kaum waren die Steckdosen gesichert, entdeckte sie die wahre Schwachstelle in unserer Wohnung: Kabel.

Das wir Kabel haben, ist nichts Neues. Wie viele es sind, war uns vorher irgendwie nicht klar. Mittlerweile arbeite ich 4 Tage im Homeoffice und brauche dafür einen Schreibtisch, mit entsprechend vielen Elektrogeräten. Müsste ich schätzen, wie oft ich täglich Finja aus den Kabeln hole, könnte ich nur raten. Unter 20x wird es aber keinesfalls sein. Aber nicht nur im Schlafzimmer sind die Kabel ein Problem. Auch in der Küche fiel unsere brandneue Stehlampe dem Welpen zum Opfer – seufz. Das Kabel wurde zerbissen, der Welpe blieb unverletzt. Immerhin.

Du hast kaum oder gar keine Kabel und denkst, deine Wohnung ist sicher?

Eine weitere Schwachstelle entpuppte sich erst als solche, als Finja sich etwas eingelebt hatte: Unser Parkett. Der Boden ist zwar glatt und etwas rutschig, allerdings hatten bisher weder Hunde- noch Katzenpfoten Probleme mit ihm. Der Welpe jedoch, der bricht sich fast das Genick.

Welpen haben ihre berühmtberüchtigten „Minuten“ in denen sie komplett durchdrehen. Es wird gelaufen, als wäre der Teufel hinter ihnen her, sie schlagen Haken und legen sich sportlich in die Kurven. Finja bremst, wie ich es beim Schlittschuhfahren gemacht habe, und lässt sich erst von unnachgiebigen Stahlbetonwänden aufhalten. Unsere Wohnung ist gut geschnitten, allerdings nicht in einer geraden Linie, wodurch wir einige Ecken und offensichtlich viel zu viele Kurven haben. Der Welpe denkt gar nicht daran, sein Tempo der örtlichen Gegebenheit anzupassen und fürchtet sich weder vor Physik noch vor seinem Eigengewicht. So manch ein lauter Knall, gefolgt von plötzlicher, grauenvoller Stille, ließ uns aufschrecken und loslaufen.

Ja, das kann böse ins Auge gehen und mittlerweile haben wir dauerhaft die Wohnzimmertür geschlossen und das Schlafzimmer mit einem Babygitter abgesperrt. Im Wohnzimmer kann sie sich nicht mehr beim wilden Toben auf der Couch verletzen und zwischen Schlafzimmer und Küche kann sie kein hohes Tempo aufnehmen. Das Thema „Wilder Welpe“ wird in einigen anderen Beiträgen noch auftauchen und da näher beleuchtet.

Egal welche Wohnung, jede hat ihre Schwachstellen und man kann nicht an alle denken oder gar beseitigen. Ein unaufmerksamer Moment und man rennt einem Welpen, der stolz eine benutzte Klobürste erbeutet hat, nach und versucht sie ihm abzunehmen. Und ja, sie sind noch schneller, wenn es sich „lohnt“ darum zu kämpfen.

Wie viele andere Blogbeiträge, wird sicherlich auch dieser um jede Erfahrung wachsen und stetig aktualisiert, sobald eine neue Schwachstelle hier oder in unserer Umgebung aufgefallen ist. Schau gerne noch mal vorbei oder berichte von deiner Schwachstelle 😀

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ich bin Finja!

Geboren als Atlantis vom schwarzen Schwan, erlebe ich als Silken Windsprite-Weibchen gemeinsam mit meinen Menschen spannende Abenteuer. Folgt meinen Pfotenabdrücken auf meinen Social-Media-Kanälen und erlebt mit mir die schönsten Momente.

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